Viele Experten hatten erwartet, dass ein Wahlsieg von Donald Trump den Goldpreis nach oben treiben würde. Doch stattdessen sind die Preise für Gold und Silber seitdem deutlich gefallen. Dahinter steckt eine massive Kehrtwende auf den Finanzmärkten.
Vor zwei Wochen siegte Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen in den USA. Die gesamte Presse und die offiziellen Wahlumfragen hatten dies nicht erwartet, sondern mit einem Wahlsieg der Kandidatin Hillary Clinton gerechnet.
Und auch im Hinblick auf die Entwicklung des Goldpreises bei einem Sieg von Donald Trump lagen fast alle Experten komplett falsch. Sie haben nämlich erwartet, dass in diesem Fall der Goldpreis deutlich ansteigt. Doch stattdessen ist er deutlich gefallen.
Wahl-Schock: Gold und Silber schossen nach oben
Zwar stieg der Goldpreis am Tag nach der Wahl kurzzeitig um knapp fünf Prozent bis auf 1.336 Dollar. Denn offenbar waren die Investoren erst einmal geschockt über diese zweite politische Überraschung des Jahres nach dem Brexit-Votum.
Doch in den zwei Wochen seitdem ist der Goldpreis wieder auf aktuell rund 1.210 Dollar gefallen. Das ist immerhin ein Rückgang um neun Prozent. So billig war Gold in Dollar seit einem halben Jahr nicht mehr.
Auch Silber schnellte am Tag nach der Wahl zwischenzeitlich auf fast 19 Dollar pro Feinunze. Doch seitdem ist der Silberpreis wieder auf aktuell rund 16,60 Dollar zurückgegangen. Das ist ein Minus von mehr als 8 Prozent. Derzeit ist Gold mehr als 73-mal so teuer wie Silber.
Wie der Wahlsieg von Donald Trump den Goldpreis drückt
Einer der wenigen Experten, die im Hinblick auf den Goldpreis richtig lagen war der legendäre Investor Stanley Druckenmiller. Er verkaufte direkt im Anschluss an die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten sein gesamtes Gold. Damit lag er zumindest bisher goldrichtig.
Seit der Trump-Wahl hat man nicht nur bei Gold einen deutlichen Preisrückgang verzeichnet, sondern auch bei Rohstoffen und Anleihen. Der Dollar hingegen und der Bankensektor zeigten erhebliche Gewinne. Wegen Donald Trump erwartet man nun mehr Wirtschaftswachstum und mehr Inflation.
Die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen sind um einen halben Prozentpunkt auf 2,32 Prozent angestiegen. Inflationsbereinigt ist die Rendite von rund 0,1 Prozent vor der Trump-Wahl auf nunmehr 0,41 Prozent angestiegen. Der Abstand zur Null-Rendite beim Gold ist somit deutlich gewachsen.
„Mit Trumps überraschendem Wahlsieg haben die Märkte eine massive Rotation durchgemacht“, zitiert die Financial Times den Portfolio-Manager Paul Wong von Sprott Asset Management. Der Anstieg der Anleiherenditen sei stärker als der Anstieg der Inflationserwartungen. Dadurch steigen die realen Anleiherenditen.
Geopolitische Risiken bleiben bestehen
Vor dem Hintergrund der Finanzkrise verteuerte sich Gold im Jahr 2007 um 30 Prozent und durchbrach der Goldpreis erstmals die Marke von 1.000 Dollar. Vor dem Hintergrund von Eurokrise und Arabischen Frühling stieg der Goldpreis weiter bis auf 1.920 Dollar im September 2011.
Als sicherer Hafen wird das gelbe Metall auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Denn viele geopolitische Risiken bleiben bestehen. In Italien findet im Dezember ein Verfassungsvotum statt, dessen Ergebnis voraussichtlich zum Rücktritt von Premier Matteo Renzi führen wird.
Zudem steht in Europa dieses und nächstes Jahr noch eine ganze Reihe von Wahlen an. „In Italien, den Niederlanden, Österreich, Frankreich und sogar in Deutschland sind massive Veränderungen im Gange“, sagt Fonds-Manager Jim Luke von Schroders.
Wohl wahr..
…… abwarten ….. !!!!