Goldbesitzern wird oftmals unterstellt, dass sie sich rein emotional verhalten. Doch hinter dem Besitz von Gold stecken Vernunft und die Erfahrung von tausenden Jahren. Im Gegensatz dazu beruht der Wert des Fiat-Geldes auf dem irrationalen Glauben der Menschen an die Zentralbanken.
Ist Gold nichts weiter als ein gewöhnliches Metall, das im Gegensatz zu anderen Metallen ganz einfach über eine extrem gute PR-Abteilung verfügt? Und wenn ja, ist diese gute PR der Grund dafür, dass Menschen in vielen Teilen der Welt und in allen Epochen der Geschichte einen Teil ihrer Ersparnisse in der Form von Gold haben?
Ist es nicht eigentlich unsinnig, physisches Gold zu kaufen und zu lagern, was ja durchaus mit Kosten für die Lagerung verbunden sein kann? Ist es nicht besser, auf Goldmünzen und Goldbarren zu verzichten und sich ganz auf Aktien, Anleihen, Fonds, Immobilien oder das Bankkonto zu konzentrieren?
Die letzte Frage ist etwas irreführend. Denn Aktien, Anleihen, Fonds, Immobilien und ein Festkonto stellen verschiedene Formen von Investitionen dar. Physisches Gold hingegen wird zwar auch von Investoren gekauft, ist aber eigentlich keine Investition, sondern tatsächlich nur ein Metall. Es liegt nur irgendwo herum, und im Gegensatz zu einer Firmenbeteiligung erwirtschaftet es keinen Mehrwert.
Doch Gold ist eben ein ganz besonderes Metall. Es hat eine Reihe besonderer Eigenschaften, die dazu geführt haben, dass es seit Jahrtausenden als Geld zum Einsatz kommt. Zum Beispiel ist es sehr selten. Alles Gold, das die Menschheit jemals gefördert hat, würde in einen Würfel mit einer Kantenlänge von 21 Metern passen.
Fiat-Geld braucht den Glauben
Erst viel später erfanden die Menschen das sogenannte Fiat-Geld, mit dem wir es heute in der gesamten Welt zu tun haben. Dieses Fiat-Geld bezieht seinen Wert allein aus dem Glauben der Menschen daran, dass die Zentralbanken bei der Verwaltung des Geldes verantwortlich agieren. Doch die Zentralbanken haben seit der Finanzkrise die Basisgeldmenge vervielfacht und angekündigt, auch künftig massenhaft Geld zu drucken.
Nur die Tatsache, dass die Welt sich in einer Phase des Kreditrückgangs befindet, hat bisher verhindert, dass die Gesamtgeldmenge explodiert und eine Hyperinflation über die Welt hereinbricht. Alle Papierwährungen, die es jemals gegeben hat, sind relativ schnell auch wieder untergegangen und haben den Wert null erreicht.
Gold hingegen hat seit Jahrtausenden seinen Wert behalten. Und dieser Wert des Goldes beruht nicht wie beim Fiat-Geld auf dem Glauben an irgendjemand oder irgendetwas, sondern auf Vernunft. Gold ist selten, es ist teilbar, es ist haltbar. Es ist ein perfektes Geld. Über Jahrtausende war das auch Konsens in fast allen Hochkulturen der Welt.
Erst in der zweiten Hälft des letzten Jahrhunderts beendeten die Zentralbanken der Welt die letzte Verbindung der Währungen zum Gold, welche bis 1971 über die Einlösbarkeit der Weltreservewährung Dollar in Gold noch gegeben war. Seitdem sind alle Währungen der Welt reine Fiat-Währungen. Ihr Wert beruht nur noch auf dem Glauben an die Herausgeber des Geldes. Das sind die Zentralbanken und die dahinterstehenden Staaten.
Gold braucht Vernunft
Goldbesitzern wird oftmals unterstellt, dass sie sich rein emotional und letztlich irrational verhalten. Angeblich sitzen sie in den Kellern ihrer Häuser und umarmen ihre Goldmünzen, wobei sie teuflisch lachen und sich kaum wieder beruhigen können. Angeblich behängen sie ihre Frauen mit allen Formen von Goldschmuck. Doch solche Goldbesitzer gibt es vielleicht in den Medien, in der Realität gibt es sie kaum.
In der Realität haben diejenigen, die einen Anteil ihres Portfolios in physisches Gold angelegt haben, rationale Gründe für diese Entscheidung. Sie kennen die Eigenschaften des Goldes, die es zu einem wertbeständigen Geld machen, das mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch in zehn, hundert oder tausend Jahren wertvoll sein wird. In jedem Fall wertvoller als ein Stapel Euroscheine.