Massive Nachfrage aus China treibt den Silberpreis

Seit dem Brexit-Votum sind Gold und Silber erheblich im Preis gestiegen. Allerdings legte der Silberpreis wegen massiver Nachfrage aus China deutlich stärker zu. Viel spricht dafür, dass Silber mehr Spielraum nach oben hat als Gold.

Nachfrage aus China Silberpreis
Viel spricht dafür, dass der Silberpreis noch viel stärker ansteigen wird als der Goldpreis. (Bildlizenz: Public Domain)

Seit dem Brexit-Votum sind Gold und Silber erheblich im Preis gestiegen. Der Goldpreis lag vor dem Votum um 1.250 Dollar pro Unze. Derzeit kostet eine Unze Gold mehr als 1.360 Dollar. Das ist ein Anstieg um mehr als 10 Prozent in nur anderthalb Wochen. In Euro ist Gold mit rund 1.240 Euro pro Unze wieder so teuer wie zuletzt im März 2013.

Allerdings legte der Silberpreis zuletzt deutlich stärker zu als der Goldpreis. Noch vor dem Brexit-Votum kostete eine Unze Silber rund 17 Dollar. Am Dienstag lag der Preis vorübergehend bei mehr als 21 Dollar pro Unze – so hoch wie zuletzt vor zwei Jahren.

Nachfrage aus China treibt den Silberpreis

Laut Mining.com ist der Hauptgrund für diesen massiven Anstieg des Silberpreises seit dem Brexit-Votum eine plötzliche starke Silber-Nachfrage aus China. Asiatische Käufer hätten in der Nacht zum Montag riesige Mengen physischen Silbers „abgeräumt“. Weiter heißt es:

„Edelmetalle sind gestiegen in der Erwartung weiterer geldpolitischer Anreize seitens der Zentralbanken als Folge des britischen Votums, die Europäische Union zu verlassen.“

Nachfrage aus China Silberpreis Gold-Silber-Ratio
Die Gold-Silber-Ratio liegt am Mittwochvormittag deutlich unterhalb von 68. (Grafik: GodmodeTrader)

Gold-Silber-Ratio stürzt unter 68

Der Silberpreis hatte sich schon in den Wochen vor dem Brexit-Votum besser entwickelt als der Goldpreis. Noch Ende März musste man 83 Unzen Silber für eine Unze Gold bezahlen. Vor dem Brexit kostete eine Unze Gold nur noch so viel wie 73 Unzen Silber. Und derzeit liegt die Gold-Silber-Ratio bei weniger als 68.

Trotz des zuletzt deutlichen Preisanstiegs ist Silber noch immer rund 60 Prozent billiger als der Rekordpreis von 49 Dollar pro Unze Silber aus dem Jahr 2011. Auch im Verhältnis zu Gold ist das weiße Edelmetall noch immer billig und hat noch viel Spielraum nach oben.

Silber hat noch viel Spielraum nach oben

Hinzu kommen die harten Daten aus der Produktion. „Für jede Unze Gold, die aus dem Boden geholt wird, werden weniger als 10 Unzen Silber abgebaut“, sagte PureFunds-CEO Andrew Chanin letzte Woche zu CNBC.

Zwar liegt die Gold-Silber-Ratio inzwischen wieder unterhalb von 68. Aber: „Historisch betrachtet ist sie im Schnitt näher bei 40 gewesen oder sogar noch niedriger, wenn man einen längeren Zeitraum betrachtet“, sagt Andrew Chanin.

Investoren sollten Silber aus denselben Gründen kaufen, warum sie Gold kaufen. Doch laut Andrew Chanin kommen noch weitere Gründe hinzu. Silber hat neben der Verwendung als Wertanlage viele Anwendungen in der Industrie. So kommen etwa 10 Prozent der Silbernachfrage aus der Herstellung von Solarpanels.