Seit 2012 sind kaum noch größere Goldvorkommen entdeckt worden. Laut Analysten ist Peak Gold bereits erreicht. Da gleichzeitig die Nachfrage steigt, muss der Goldpreis langfristig steigen.
In Prognosen zum Goldpreis geht es meist um alles andere als um die Produktion des Edelmetalls selbst. Zum einen betrachtet man meist die tatsächlichen und zu erwartenden Maßnahmen der Zentralbanken im Hinblick auf deren Bilanzsummen und auf die Entwicklung der Zinsen.
Zum anderen werden relevante wirtschaftliche und politische Ereignisse diskutiert wie die neuesten offiziellen Arbeitsmarktzahlen oder zuletzt das Brexit-Votum. Und tatsächliche haben diese Dinge zumindest kurzfristig einen Einfluss auf die Entwicklung des Goldpreises.
Doch bei all dem darf man auch die entscheidenden Fundamentaldaten zum Gold nicht aus den Augen verlieren. Dazu gehört das Goldangebot. Vor einem Monat haben wir berichtet, dass Gary Goldberg, CEO von Newmont Mining, einen Rückgang der weltweiten Goldproduktion um 7 Prozent bis 2021 erwartet.
Argumente für Peak Gold
Seit den 70er Jahren ist die Menge des aus der Erde geholten Goldes Jahr für Jahr immer weiter angestiegen. Doch nun gehen einige Analysten davon aus, dass die weltweite Goldproduktion ihrem historischen Höhepunkt nahe ist oder ihn bereits überschritten hat, darunter die Investmentbank Goldman Sachs.
Und die Argumente für die These vom „Peak Gold“ häufen sich. Wie mining.com am Mittwoch berichtete, gibt es heute keine einfachen Goldfunde mehr. Und überhaupt geht weltweit die Zahl der größeren Goldfunde zurück.
„Wenn man sich die letzten 20 Jahre anschaut, so haben die Ausgaben für Goldexplorationen im Jahr 2012 ihren Höhepunkt erreicht, als die Minenunternehmen insgesamt 6,05 Milliarden Dollar ausgaben.“
„In den folgenden Jahren wurden nur vier größere Vorkommen entdeckt im Vergleich zu einem Durchschnitt von jährlich 10 bis zum Jahr 2012.“
„Auch wenn größere Entdeckungen mehrere Jahre andauern, bis sie sich als solche erweisen, so kann man dennoch nicht bestreiten, dass die Geschwindigkeit bei Entdeckungen von größeren Goldvorkommen deutlich gesunken ist.“
Von größeren Goldfunden spricht man, wenn entweder mehr als 1 Million Unzen als Vorräte vorliegen oder mindestens 2 Millionen Unzen als Rohstoffquellen. Doch Goldfunde dieser Größe könnten laut mining.com bald der Vergangenheit angehören.
„Fakt ist, dass wir nie wieder solche Vorkommen finden werden wie in den 90er Jahren. Die Goldpreise lagen zwischen 280 Dollar und 420 Dollar pro Unze. Das heißt, die Mehrheit der einfachen Projekte mit niedrigen Kosten ist bereits entdeckt.“
Während das Angebot an Gold zurückgeht, steigt die Nachfrage. Was das für den Goldpreis bedeutet, ist absehbar. Und was für Gold gilt, das gilt in ähnlicher Form auch für Silber. Keith Neumeyer, Chef von First Majestic Silver, kann sich daher einen Silberpreis von 100 Dollar pro Unze vorstellen.