Im Jahr 1933 verstaatlichten die USA das Gold der Bürger. Die Regierung drohte mit harten Strafen und zwang die Bürger, ihre Goldmünzen und Goldbarren für einen viel zu niedrigen Preis an die Behörden zu übergeben. Amerikaner durften kein Gold mehr besitzen. Dies war ein enormer Diebstahl am amerikanischen Volk durch die eigene Regierung.
Immer wieder wird vor einer erneuten Goldenteignung gewarnt, falls die finanzielle Lage der westlichen Staaten außer Kontrolle geraten sollte. Dies ist ein Risiko, das man beim Goldkauf beachten sollte. Man kann diesem Risiko etwa damit begegnen, dass man sein Gold anonym kauft. Wenn dann doch einmal ein Goldverbot kommt, dann weiß die Regierung nicht, dass man Gold hat, und kann es einem auch nicht wegnehmen.
Im Falle eines Goldverbots kann man seine Münzen und Barren einfach im Garten liegen lassen, wo man sie vergraben hat, und sie erst dann wieder hervorholen, wenn der Goldbesitz wieder legal ist. Diese Strategie hätte in den USA funktioniert und auch in Hitlerdeutschland, das den Goldbesitz einst sogar unter Todesstrafe stellte.
Neben der unverhohlenen Enteignung der Bürger könnte der Staat auch einfach die Gewinne besteuern, die der Goldbesitzer durch den Preisanstieg des Goldes erzielt. Diese Gewinne stehen allerdings zum großen Teil nur auf dem Papier. Denn der Anstieg des Goldpreises bringt vor allem den Wertverlust des Euro zum Ausdruck und keinen tatsächlichen Wertgewinn des Goldes.
Der Goldbesitzer müsste also in diesem Fall eine Steuer zahlen auf einen Gewinn, den es gar nicht gibt. Doch auch gegen diese Enteignung durch Besteuerung kann man sich absichern, indem man sein Gold anonym hält und so lange im Garten vergräbt, bis der Goldbesitz wieder legal ist. Bisher gibt es eine solche Steuer in Deutschland nicht, wenn man das Gold länger als ein Jahr hält.
Doch wie wahrscheinlich ist es eigentlich, dass die Bundesregierung den Goldbesitz verbietet und das Gold der Bürger verstaatlicht oder extrem besteuert? Dies ist tatsächlich sehr unwahrscheinlich. Der entscheidende Fakt, der ein Goldverbot heute in Deutschland unwahrscheinlich erscheinen lässt, ist nicht der höhere moralische Anstand der heutigen Politiker.
Warum ein Goldverbot heute unwahrscheinlich ist? Weil im Vergleich zum Jahr 1933 heute kaum ein Amerikaner und kaum ein Deutscher physisches Gold besitzt. Damals sparten traditionell noch viele Leute Gold – etwa fürs Alter. Heute hingegen haben die meisten Bürger in den USA und in Deutschland noch nie im Leben ein Goldstück in der Hand gehabt, geschweige denn besessen.
Die privaten Goldinvestitionen in Deutschland liegen bei rund 4.000 Tonnen. Diese haben aktuell einen Wert von 125 Milliarden Euro. Das heißt, der durchschnittlich Deutsche besitzt Goldmünzen und Barren im Umfang von 50 Gramm (1.600 Euro). Im Vergleich zu anderen Geldanlagen ist dies sehr wenig.
Mehr als die Hälfte des privaten Vermögens der Deutschen steckt laut einer Studie der Steinbeis-Hochschule Berlin in Immobilien (51 Prozent). Dahinter kommen Bankeinlagen (18 Prozent), Versicherungen (13 Prozent), und Investmentfonds (5 Prozent). Obwohl immerhin jeder vierte Deutsche Gold besitzt, macht physisches Gold nur etwa 1,3 Prozent des deutschen Vermögens aus.
Daher wäre heute die aufwendige Durchsetzung eines Goldverbots im Vergleich zum Nutzen für die Regierung viel zu gering. Wenn der Staat Geld braucht, dann ist es viel einfacher, andere Vermögensformen zu enteignen oder zu besteuern: Immobilien, Bankeinlagen oder Versicherungen.
Außerdem sind die wenigen Goldbesitzer von heute durch die Geschichte gewarnt und haben sich gründlich gegen eine Goldenteignung abgesichert. Sie werden mit Sicherheit nicht erneut wie die Schafe zum Scheren gehen und ihr Gold unter Wert auf Nimmerwiedersehen an die Behörden übergeben.