Während der Krise im US-Hypothekenmarkt erwirtschaftete Kyle Bass für seinen Fonds eine Rendite in Höhe von 212 Prozent. Heute erwartet er ausgehend vom chinesischen Bankensystem einen noch viel schlimmeren Crash. Aber was denkt Kyle Bass über Gold?
Kyle Bass ist Gründer und Chef von Hayman Capital Management. Im Jahr 2007 wettete er gegen den US-Hypothekenmarkt, indem er massiv Kreditausfallversicherungen (credit default swaps) kaufte. Auf diese Weise erzielte er für seinen Fonds eine Rendite in Höhe von 212 Prozent – und das während einer der schlimmsten Wirtschaftskrisen in der amerikanischen Geschichte.
Außerdem sagte Kyle Bass ein paar Jahre später die Wirtschaftskrise in Griechenland korrekt voraus sowie die Abwertung des japanischen Yen. Der Starinvestor glaubt, dass die Zentralbanken eine Blase extremen Ausmaßes bei risikobasierten Anlageformen geschaffen haben.
Laut Kyle Bass ist aber China der Hauptschuldige und der Katalysator, der die Weltwirtschaft zum Crash bringen wird. Die Kreditausweitung im chinesischen Bankensystem von 3 Billionen Dollar im Jahr 2006 auf 34 Billionen Dollar im Jahr 2015 sei „das größte Experiment eines Bankensystems in der Weltgeschichte“, zitiert ihn Bloomberg.
Die aktuelle Lage in China ist nach Ansicht von Kyle Bass „fünfmal schlimmer“ als die Hypothekenkrise in den USA. Daher glaubt er, „dass die chinesische Regierung keine Wahl haben wird, als den Yuan abzuwerten“. Daher seine Warnung: „Risikoanlagen sind dann nicht, wo man sein will, wenn all das passiert.“
Was denkt Kyle Bass über Gold?
Im August 2015 schickte eine überraschende Abwertung des Yuan um nur 2 Prozent die globalen Märkte auf Talfahrt. Doch die von Kyle Bass prognostizierte Abwertung wird viel schlimmer sein. Wegen der dann einsetzenden Flucht in Qualität erwartet er negative Zinsen für US-Staatsanleihen. Auch ein globaler Sturm aufs Bargeld sei möglich.
„Wenn man dir und mir sagen würde, dass man deine Guthaben um hundert Basispunkte besteuern wird, dann ist es einfach besser, es in einen Safe oder unter die Matratze zu tun.“
Und darum wird es laut Kyle Bass einen Wiederaufstieg beim Gold geben. „Je mehr sie negative Zinsen einführen, desto mehr wird Gold abgehen, weil es da keine Haltekosten gibt“, sagt der Investor. Er betrachtet Gold nicht als einen Rohstoff, sondern als eine zusätzliche Währung, eine Währung, die von Zentralbanken nicht abgewertet werden kann.
„Ich habe einfach den Eindruck, dass nicht noch mehr davon drucken können. Sie können ein bisschen mehr fördern, aber es kann nicht mit der gleichen Geschwindigkeit geschaffen werden, wie die Zentralbanken drucken.“
„Die globale Geldbasis ist um die 70 Billionen Dollar. Alles existierende Gold ist um die 7 bis 8 Billionen Dollar. Vielleicht gibt es 2 bis 3 Billionen Dollar an Investmentgold. Ab irgendeinem Zeitpunkt würde ich viel lieber Gold besitzen als Papier. Ich weiß nur nicht, wann dieser Punkt ist.“